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Übergabe einer Resolution (4) an den baden-württembergischen Umweltminister Franz Untersteller


Übergabe einer Resolution (4) an den baden-württembergischen Umweltminister

Franz Untersteller / MdL

 

aus Anlaß seines Besuchs am Montag, den 21.7.2014 in Bad Mergentheim

 

Übergabe durch Bürgerinitiativen

 

Veranstaltung / Podiumsdiskussion des Kreis- und Ortsverbands von Bündnis 90 / Die Grünen

(MGH-Mittelstandszentrum)

 

 

 

Regenerative Energien  -  Sättigungsgrenze im Heilbronner Land / Hohenlohe und Taubergrund ist längst überschritten: Warum wehren sich immer mehr B ü r g e r  im „Lieblichen Taubertal“ gegen eine weitere Überfrachtung mit Windkraft vor Ort ?

 

 

Pläne der BW-Landesregierung sehen vor, die Windkraft in Baden-Württemberg deutlich zu forcieren. Neben den bereits bestehenden 400 WKA‘ s sollen bis zum Jahr 2020 weitere ca. 1 200 WKA‘ s hinzukommen.

 

Ein Schwerpunkt der Windkraft-Forcierung in BW soll der Bereich Heilbronner Land / Hohenlohe / Taubergrund werden, obgleich dort die Sättigungsgrenze mit regenerativen Strom erzeugenden Anlagen, insbesondere Windkraft betreffend, schon längst überschritten ist: Obwohl die Region Main-Tauber nur ca. 3,2 % der Gesamtfläche von Baden-Württemberg ausmacht, stehen dort von den insgesamt in BW installierten ca. 400 WKA‘ s allein jetzt schon 82 Windindustrieanlagen = 20,5 %. Zusammen mit Biogas- und Photovoltaik-Anlagen ist das Soll in dieser Region schon jetzt erheblich überschritten. Jeder weitere Windkraft-Zubau würde eine bisher im „Lieblichen Taubertal“ noch weitgehend intakte Landschaft und Natur irreparabel zum Nachteil der Zukunftsfähigkeit der Region und auch zu Lasten der nachfolgenden Generation an vielen Standorten unwiderruflich zerstören.

 

Gegen diese Pläne formiert sich ein immer stärker werdender Widerstand vor Ort, der sich in der Neu-Gründung von Bürgerinitiativen, starken Mitglieder-Zuwächsen und sehr guten Wahlergebnissen bei Kommunalwahlen niederschlägt; zuletzt bei den baden-württembergischen Kommunalwahlen am 25.5.2014, wo viele Kandidaten aus Bürgerinitiativen erstmals gewählt wurden bzw. wo erstmals antretende Listen im Gemeinderat Fraktions-Status erhalten haben. Viele Ortschaftsräte werden mehrheitlich durch Mitglieder von Bürgerinitiativen dominiert.

 

Diese Entwicklung dürfte auch im Hinblick auf die im Frühjahr 2016 anstehenden BW-Landtagswahlen noch weiter zunehmen. Die Gründung weiterer Bürgerinitiativen im Taubergrund und an vielen anderen  Windkraft-Brennpunkten in BW ist avisiert. Nicht zuletzt durch diese Protest-Bewegung kommt es an vielen Stellen im Land verstärkt zu einem deutlichen Abrücken der etablierten Parteien von einer ursprünglich wohl vorschnell bezogenen pro-Windkraft-Position.

 

Die gegen weitere Überfrachtung mit Windkraft gerichtete Einstellung der Bürger im „Lieblichen Taubertal“ sei exemplarisch am Beispiel des 365 Bürger umfassenden Bad Mergentheimer Ortsteils Apfelbach dargestellt. Identische Sachverhalte treffen auch in MGH-Althausen, Creglingen (Klosterwald), Boxberg, Königheim (Brehmen), Kirchberg / Jagst, Frankenhardt (Schäferwald), Hardthäuser Wald, Limpurger Bergen (Michelbach a.d.B.), Gaildorf, Langenburg (Brüchlinger Wald) und an vielen anderen geplanten Windkraft-Standorten im Bereich des Regionalverbands Heilbronn-Franken zu.

 

In MGH-Apfelbach sind 2 Windvorrang-Zonen geplant; davon umfaßt Zone 1 eine Fläche von ca. 160 ha und Zone 3 eine Fläche von ca. 110 ha. Rd. 70 % dieser Gesamtfläche ist mit einem für das ökologische Gleichgewicht dieser Region äußerst wichtigen Wald-Bestand besetzt, der großflächig gerodet werden müßte, falls es zur Umsetzung der Pläne käme. In diesem Fall käme es in der Nähe von nur 950 m zur Wohn-Bebauung zum Bau von insgesamt 12 Windindustrieanlagen, die künftig bis zu 230 m hoch werden, damit höher als der Stuttgarter Fernsehturm, das Ulmer Münster oder der Kölner Dom: Es droht eine „klassische“ Überfrachtung mit Windkraft an raumbedeutsamer Stelle, die zu einer zaunartigen Umzingelung der kleinen Ortschaft führen würde.  

 

Apfelbach hat keine Arbeitsplätze, keine großen Freizeitangebote und keinen gut ausgebauten öffentlichen Personennahverkehr zu bieten. Der einzige Standort-Vorteil, nämlich eine dort noch intakte Natur inmitten einer Jahrhunderte alten Kulturlandschaft, soll nun den Bewohnern auch noch genommen werden, obwohl beweiskräftig dokumentierte Vorkommen seltener Arten (Rotmilan-Population etc.) aktenkundig sind. Unsere Forderungen:

 

·         Kein weiterer Landschafts- und Naturfrevel durch dauerhaft unwirtschaftlichen Windkraft-Betrieb im relativ windschwachen Bad Mergentheim (Apfelbach und Althausen)

·         Mindestens 3 km Abstand zu Wohngebieten und keine WKA`s in Wäldern

·         Grundstücke und Immobilien müssen wertstabil bleiben

·         Der für Bad Mergentheim wichtige Wirtschaftszweig Tourismus darf nicht geopfert werden

·         Die notwendige Energiewende darf nicht durch überzogene wirtschaftliche Interessen, Profitgier Einzelner zu Lasten der Allgemeinheit  und voreiligen politischen Aktionismus gefährdet werden

 

 

Walter Müller / Pressewart „Gegenwind Husarenhof“ (Besigheim / Ingersheim); Berater der BI‘ s; v.i.S.d.P.; Ex.i.d.F.v. 19.7.2014; Bertram März, Vors. WindWahn Nein-Danke Bad MGH, Bereich Apfelbach

 

Mitglied im Landesverband baden-württembergischer Bürgerinitiativen gegen Windkraft in Natur- und Kulturlandschaften e.V., Karlsruhe

 

Arbeitsgemeinschaft (Arge) baden-württembergischer Bürgerinitiativen gegen unsinnige Windkraft-Standorte in BW (Sektion Heilbronner Land / Hohenlohe / Taubergrund)

 

Bürgerinitiativen:

WindWahn Nein-Danke Bad Mergentheim e.V. (Althausen, Apfelbach)

„Rettet den Klosterwald, Creglingen“

„Keine Windkraft im Boxberger Wald“

BI Königheim

BBL Besorgte Bürger Langenburgs („Schützt den Brüchlinger Wald“)

IG Lebensqualität Blaufelden-Langenburg (Billingsbach)

IG Uhlberg und Umgebung

u.v.m.