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Artenschutz, nein danke


Leserbrief:

Artenschutz, nein danke

Von Verena Schöntag

Es war ein sehr bezeichnender Vorgang, der bei der letzten Sitzung des Bad Mergentheimer Gemeinderats ablief und bei vielen nur noch Kopfschütteln auslöste: Von OB Glatthaar vorgeschlagen, kam der Beschluss zur Abstimmung, die Vorrangfläche für Windkraftanlagen auf der Gemarkung Althausen komplett aus der Planung zu streichen. Begründet wurde dies zum einen mit schützenswerten Waldbeständen, zum anderen mit einem vorhandenen Wildkorridor und dem Ergebnis der Artenschutzgutachten. So weit, so gut und natürlich sehr erfreulich für mich persönlich und viele andere, die sich um diesen Naturraum Sorgen gemacht haben.

 

Das Abstimmungsergebnis war dann auch sehr eindeutig - und das gleich in zweierlei Hinsicht! Quer durch alle Fraktionen - mit Ausnahme der Grünen - war man sich einig, diese Belange zu berücksichtigen und den Beschluss zu unterstützen.

Dass die einzigen Gegenstimmen bei dieser Abstimmung aus den Reihen der Grünen kamen, macht deutlich, wie "ernst" es dieser Partei mittlerweile mit dem Naturschutz ist, den sie in Sonntagsreden immer gern im Munde führt. Vor allem die Grünen werfen den Windkraftgegnern gerne vor, den Artenschutz zu instrumentalisieren. Dabei gehen sie wohl von ihrem eigenen Verhalten aus: Sie haben - wie man jetzt sieht - die Naturschutzthemen zum Vehikel genommen, um dahin zu kommen, wo sie jetzt sind. Und kaum an den "Hebeln der Macht" angekommen, zeigen sie ihr wahres Gesicht: Natur- und Artenschutz waren nur Mittel zum Zweck und sind jetzt nur noch ein lästiges Übel!

 
© Fränkische Nachrichten, Mittwoch, 23.04.2014