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Der Weg in die Schuldenfalle ist nicht weit


Leserbrief: Zum sechsten Taubertäler Klimakongress

Der Weg in die Schuldenfalle ist nicht weit

Von Gerhard Bauer

Es ging beim sechsten Taubertäler Klimaschutzkongress um erneuerbare Energien und dabei um die Windkraft im Main-Tauber Kreis.

 

Die Begeisterung der Windkraft-Enthusiasten und der politischen Kraft, die dahinter steht, kennt keine Grenzen. Im Augenblick zählt der schnelle Reibach und Umsetzung der gesetzten Ziele. Für die Hersteller und Planer ist das verständlich. Aber wie sieht das bei den künftigen Betreibern aus?

Bei der Finanzierung scheint man keine Skrupel zu kennen. Bürger sollen mit ins Boot. Wer sein Erspartes riskiert, muss mit Verlust rechnen, aber bei Kreditnehmern, die auf Gewinnversprechen hoffen, ist der Weg in die Schuldenfalle nicht weit, wie Beispiele zeigen.

 

So müssen 75 000 Anleger bei dem Windparkbetreiber Prokom mit einem Totalverlust rechnen. Windige Geschäfte betreibt auch die Windreich AG. Das Off-Shore-Projekt MEG I des Windparkplaners Willi Balz ging mit hohen Schulden in die Insolvenz. Bei EnBW wird der Windkraftprototyp auf der Schwäbischen Alb abgebaut, obwohl der Wind dort kräftig wehen kann. Es gäbe noch mehr Negatives zu berichten, wie Windrad in Flammen. Aber das scheint die Kongressteilnehmer nicht zu interessieren, oder wissen sie es nicht?

Doch wie sieht die Nachhaltigkeit aus? Bundesweit beginnen die Beton-Autobahnbrücken zu bröckeln. Die Schäden sollen in die Milliarden gehen. Eine Feststellung - Beton hält nicht ewig, und Stahl rostet! Wie sieht das bei den schlanken Windgiganten aus, die am oberen Ende Tonnengewichte von einer Maschine und Rotorblätter zu tragen haben? Sie sind ständig Biegemomenten, je nach Sturm- und Temperaturschwankungen, ausgesetzt. Wann werden da die ersten Risse auftreten? Wann beginnt dort der Beton zu bröckeln? Von Rückstellung, die sonst anderswo gefordert werden, habe ich bis jetzt noch nichts vernommen. Werden Generationen nach uns die Alten verdammen, die uns diese Monster beschert haben?

© Fränkische Nachrichten, Mittwoch, 29.10.2014