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FN vom 25.02.2014


Windkraft: Bürgerinitiative „Rettet den Klosterwald“ plant eine Petition an den Landtag / Nächstes Treffen findet am Sonntag, 2. März, statt

Die Zahl der Gegner nimmt weiter zu

 

Von unserer Mitarbeiterin Inge Braune

 

 

Vernetzung mit anderen Bürgerinitiativen, die sich gegen Windkraft stemmen: Die Aufnahme zeigt Mitglieder der Creglinger Bürgerinitiative "Rettet den Klosterwald" beim Infotreffen mit anderen Initiativen in Schwäbisch Hall am vergangenen Wochenende.

© FN

Freudenbach. Zusammengefunden hat sich die Bürgerinitiative "Rettet den Klosterwald" erst vor gut drei Wochen. Neun Mitglieder waren es anfangs, inzwischen ist die Liste auf rund 30 Namen angewachsen. Eifrig sammeln sie Unterschriften gegen den Windpark, der im Klosterwald entstehen soll (wir berichteten). Gut 700 Bürger aus Creglingen und den Teilorten und rund 300 Auswärtige haben sich der Unterschriftenaktion angeschlossen - viele von ihnen bereits beim Creglinger Pferdemarkt.

 

Schlangen bildeten sich am Stand, viele Unterzeichner nahmen Wartezeiten in Kauf. Manch älterer Mitbürger habe Tränen in den Augen gehabt, berichten Mitglieder der Initiative: Man verbinde eben viel mit dem Waldstück. Die Initiatoren hatten den Eindruck, dass viele regelrecht darauf gewartet hatten, eine Plattform für ihre Ablehnung der Windräder im Klosterwald zu finden.

700 Unterschriften aus Creglingen: eine stattliche Zwischensumme, denn damit spricht sich bereits jeder siebte Creglinger gegen den Klosterwald-Windpark aus. Die Gegenbewegung wächst nach Angaben der Bürgerinitiative weiter, die Gruppe bereitet bereits eine Petition an den Landtag vor, um ihrem Einspruch Gehör zu verschaffen.

 

Ebenso emsig betreibt die Bürgerinitiative die Vernetzung mit anderen Gruppierungen, die - teilweise in Bezug auf spezielle Standorte, teilweise aber auch ganz generell - gegen den Windradbau kämpfen. Am Wochenende etwa reisten sie nach Schwäbisch Hall, trafen sich mit anderen Initiativen. Die Mitglieder der Bürgerinitiative sind alles andere als Berufsdemonstranten, fühlen sich aber von der Politik regelrecht "verschaukelt". So habe man bereits im Juli über hundert Eingaben an den Regionalverband geschickt und Stellung zur Teilfortschreibung Windenergie des Regionalplans Heilbronn-Franken 2020 genommen.

Die Reaktion datiert vom 19. August, bestätigt den Eingang der Stellungnahme und bittet um Geduld. Nach der Entscheidung über die Berücksichtigung der Stellungnahme werde man schriftlich über das Prüfergebnis informieren. Weitere Schreiben? Keine, bis dato. Dem Vertrauen in Politik und Verwaltungen, auch dem ganz generellen Grundvertrauen in die Demokratie tut das nicht gut.

Dass im Artenschutzgutachten ausgerechnet die herbstliche Vogelzugzeit ausgespart worden sei, wurmt die Mitglieder der Initiative, die sich auch auf lokaler Ebene nicht gut vertreten fühlen: Dass nicht in jedem betroffenen Teilort informiert wurde, die Informationsveranstaltung im Januar von den Investoren geprägt gewesen sei, ist noch nicht verwunden.

Mit Leserbriefen und der Einschaltung der Medien wollen sie sich zur Wehr setzen, möglichst bald eine eigene Führung durch den Klosterwald organisieren. Der zeigt schon ersten grünen Schimmer, was im Grunde doch Fällarbeiten ohnehin nicht mehr vertretbar mache, kritisieren sie. Vielfach herrsche in den Ortschaften rund um den Klosterwald eine Tendenz zur Resignation und ohnmächtiger Wut. Schon achte man darauf, wer mit wem spreche, schon entstünden mancherorts regelrechte Verfeindungen zwischen Befürwortern und Gegnern des Projekts.

Wer sich - etwa zum Eintrag in die Unterschriftenlisten - mit der Bürgerinitiative in Verbindung setzen möchte, findet in Creglingen (Birgit Hain, Telefon 07933/1509), Frauental (Eckehard Bach, Telefon 07933/203388), Freudenbach (Anita Hörner, Telefon 07933/20130), Niedersteinach (Monika Kreiselmeier, Telefon 07933/203978) und Reinsbronn (Petra Sendel, Telefon 07933/7952) Ansprechpartner.

Infos gibt's auch online (www.rettet-den-klosterwald.de.tl) und beim nächsten Treffen der Bürgerinitiative "Rettet den Klosterwald" am Sonntag, 2. März.

© Fränkische Nachrichten, Dienstag, 25.02.2014