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Gefahren durch Eiswurf


G e f a h r e n  durch  E i s w u r f an der Ingersheimer Windindustrieanlage

 

 

(wm / 050114) -  Daß das am Fuße der Ingersheimer Windindustrieanlage zur Warnung auf Gefahren durch von den Rotorblättern abgehendem E i s w u r f stehende Hinweisschild zu Recht hinweist, belegen Fotoaufnahmen, die von gerade zufällig in der Gegend weilenden Passanten am 14.12.2013 gegen „12.00 Uhr mittags“ an der Ingersheimer Windindustrieanlage aufgenommen und die uns via Mail zugesendet wurden.

 

Ihren Wahrnehmungen zufolge lagen mehrere Eisbrocken verstreut in einem Radius von ca. 100 m ab WKA-Standort auf dem Boden; vor den Gefahren durch Eiswurf warnt das in der Nähe des WKA-Standorts angebrachte Hinweisschild. Nach den Schilderungen der Passanten  -  und von Husarenhof-Bewohnern bestätigt  -  herrschten zu der fraglichen Zeit Temperaturen von ca. 0 Grad (= für Eisbildung am Boden viel zu warm), im Zeitverlauf nachmittags weiter ansteigend. Die Passanten hatten weiter beobachtet, daß am Turm kleine „Sturzbächlein“ herunterschossen; ein Indiz dafür, daß die in Nabenhöhe tagsüber wärmeren Temperaturen die am oberen Teil der Anlage nachts bei kälteren Temperaturen entstandene Eisbildung zum Schmelzen gebracht haben.       

 

Aufgrund der äußeren Rahmenbedingungen konnten die dort herumliegenden „Eisbatzen“ nur vom wohl Stunden zuvor erfolgten Eiswurf durch die Rotorenblätter der WKA entstanden sein, zumal aus den Fotos ersichtlich ist, daß auf der übrigen Fläche  -  angesichts der vergleichsweise milden Temperaturen  -  keinerlei Schnee, Eisbildung oder Bodenfrost zu sehen waren. Die fotographisch aufgenommenen „Eisbatzen“ waren wohl Stunden zuvor in größeren Volumina wegen steigender Temperaturen von den Rotorblättern abgegangen und schmolzen vermutlich angesichts weiter steigender Temperaturen im Tagesverlauf weiter.

 

Daß durch Windindustrieanlagen verursachter Eiswurf eine latente Gefahr darstellt, zeigen auch Berichte von anderen WKA-Standorten (http://www.google.de/imgres?imgurl=http://www.op-marburg.de/var/storage/images/op/lokales/hinterland/wenn-s-windrad-friert-und-brocken-verliert/21235081-1-ger-DE/Wenn-s-Windrad-friert-und-Brocken-verliert_ArtikelHoch.jpg&imgrefurl=http://www.op-marburg.de/Lokales/Hinterland/Wenn-s-Windrad-friert-und-Brocken-verliert&h=301&w=246&sz=10&tbnid=iJcTJOkMON9LYM:&tbnh=90&tbnw=74&zoom=1&usg=__zOVQNrLgBEABCuK2uC-3ezrxnQk=&docid=-Y_TvGWi1teYRM&sa=X&ei=F17SUrzUAseR4ASg5IGQBw&ved=0CD4Q9QEwAA&dur=6646). Daß diese Gefahren trotz weiter fortgeschrittener Technik auch weiterhin bestehen, belegen viele Eiswurf-Vorkommnisse, die sich in den letzten Jahren regelmäßig in der Winterzeit an WKA-Standorten zugetragen haben.

 

 

Walter Müller/Pressewart “Gegenwind Husarenhof”

 

Mitglied im Landesverband baden-württembergischer Bürgerinitiativen gegen Windkraftanlagen in Natur- und Kulturlandschaften e.V.

 

Arbeitsgemeinschaft (Arge) baden-württembergischer Gegenwind-Bürgerinitiativen „Für Mensch, Natur, Landschaft und Kultur  -  Keine Windkraft an unsinnigen Standorten in BW“

 

www.gegenwind-husarenhof.de


Presseauswertung: Thema “Eiswurf”

 

060114RheinZeitungEiswurf

http://www.rhein-zeitung.de/region/lokales/nahe_artikel,-Gefaehrlicher-Eiswurf-Brocken-am-Windrad-geben-Raetsel-auf-_arid,1089432.html

06.01.2014, 10:54 Uhr | aktualisiert: 06.01.2014, 11:26 Uhr

Gefährlicher Eiswurf? Brocken am Windrad geben Rätsel auf

Kreise Birkenfeld/Rhein-Hunsrück - Eiswurf von Windrädern kann verheerende Folgen haben. Bislang sind in Deutschland nur Sach- und keine Personenschäden bekannt geworden. Aber immer wieder wurden in den Wintermonaten der vergangenen Jahre Beschwerden verunsicherter Bürger laut, die auf Spaziergängen in der Nähe von Windrädern mehr oder weniger große Eisbrocken gefunden haben - wie jüngst im Rhein-Hunsrück-Kreis.

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Karlheinz Gisch (rechts) und Volkmar Pees im Dezember 2002 am Eschelbacher Hof: Damals hatte ein Eisbrocken Landwirt Gisch nur knapp verfehlt.

Von Volker Boch und Kurt Knaudt

Deutlich dramatischer aber war ein Vorfall, der sich im Dezember 2002 im Windpark Mettweiler ereignete. Damals hatte ein Eisbrocken einen Landwirt nur knapp verfehlt.

Vergleichsweise harmlos ist dagegen die Episode im Nachbarkreis: Hanni Karbach-Langen aus Klosterkumbd hatte in der letzten Dezemberwoche beim Spaziergang im Wald auf Neuerkircher Gemarkung drei große Eisbrocken gefunden. Die rund 30 Zentimeter langen Stücke lagen etwa 150 Meter von einem der Windräder entfernt an einem der breit geschotterten Windkraftwege im Wald. Kurz nachdem sie die Brocken entdeckt habe, seien in der Nähe der betreffenden Anlage kleine gelbe Warnschilder aufgestellt worden. "Achtung Eiswurf" steht darauf.

Im Kreis Birkenfeld ist seit der spektakulären Beinahe-Katastrophe vor elf Jahren zumindest keine Beschwerde mehr an die Kreisverwaltung in Birkenfeld herangetragen worden, berichtet der zuständige Dezernent, Regierungsdirektor Jürgen Schlöder, auf Anfrage der Nahe-Zeitung. Was wohl vor allem an den "Sicherheitstechnischen Nebenbestimmungen" liegt: Sie sind inzwischen Bestandteil der von der Kreisverwaltung erlassen immissionsschutzrechtlichen Genehmigungen zum Betrieb von Windkraftanlagen. "Die Windenergieanlage ist mit funktionssicheren technischen Einrichtungen auszustatten, die einen Eisabwurf von den Rotorblättern verhindern", heißt es darin unter anderem unmissverständlich.

Eine gängige Variante ist, die Rotorblätter zu erwärmen. Ein solches Enteisungssystem soll die Rotorblätter der Anlagen komplett eisfrei halten. Einer der führenden Anlagenhersteller setzt beispielsweise auf ein Verfahren, bei dem mittels Ventilator erwärmte Luft durch das Rotorblatt gepumpt wird. Die Temperatur wird dadurch konstant auf vier Grad gehalten.

Allerdings ist dies auch eine kostspielige Angelegenheit: Eisbildung gibt es nur bei stehenden Rotoren. In diesem Zustand wird aber kein Strom erzeugt, sondern über das Heizsystem nur verbraucht. Zudem kostet die Installation eines solchen Systems Geld - mindestens eine hohe fünfstellige Summe. Anlagen müssen - wenn es kein Heizsystem gibt - mit Sensoren ausgestattet sein, die eine Unwucht der Rotorenblätter feststellen, wenn sich Eis gebildet hat. Ist dies der Fall, wird das Rad so lange abgestellt, bis das Eis auf natürlichem Wege getaut ist. Dann muss eine Sichtprüfung erfolgen, die einer der regionalen Windparkbetreuer vornimmt. Das Rad darf erst wieder laufen, wenn es keine Eisbildung mehr gibt.

Dort, wo das Eis bei Neuerkirch gefunden wurde, ist ein solcher "Störungsfall" aber nicht registriert worden. Vielmehr hält es der dazu befragte Projektentwickler für möglich, dass das Eis von einem Baum gefallen ist. Eindeutig war hingegen die Beweislage bei dem Eiswurf Anfang Dezember 2002 am Eschelbacher Hof bei Baumholder. Dort schlug damals ein Eisklotz von einer Anlage der Windkraftwerke Obere Nahe knapp neben Landwirt Karlheinz Gisch ein. Dieser "kam rasant angeflogen und schlug mit voller Wucht eineinhalb Meter neben ihm auf den Boden - dabei stand er etwa 150 Meter vom Windrad entfernt", bestätigte der damalige VG-Bürgermeister Volkmar Pees als prominenter Zeuge. Ihn hatte Gisch vorher darüber informiert, dass seine Wiese von Eisbrocken übersät war.

Pees war gerade mit zwei Polizisten zur Beweissicherung erschienen, als sich der dramatische Zwischenfall ereignete. "Das Eisstück war so dick wie ein Arm. Hätte es mich am Kopf getroffen, wäre ich wohl tot", ereiferte sich seinerzeit der Landwirt. Die Kreisverwaltung reagierte umgehend: Sie verfügte, dass die Windkraftanlage, deren Baugenehmigung das Verwaltungsgericht Koblenz zuvor bereits aufgehoben hatte, an Frosttagen ab sofort abgeschaltet werden müsse. Das fruchtete offenbar: "Danach haben wir davon nichts mehr gehört", berichtet Dezernent Jürgen Schlöder.

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