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Gewaltiger Irrweg der Grünen


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http://www.fnweb.de/region/main-tauber/niederstetten-creglingen/die-grunen-befinden-sich-auf-einem-gewaltigen-irrweg-1.1801178

Leserbrief: Zum geplanten Windpark im Klosterwald

Die Grünen befinden sich auf einem gewaltigen Irrweg

Von Eckehard Bach

Die Grünen sind bekanntermaßen glühende Verfechter eines noch stärkeren Ausbaus der Windkraft, wobei sich die Grünen-Ortsverbände nun sogar im relativ windschwachen und daher für dauerhaft wirtschaftlichen WKA-Betrieb völlig ungeeigneten Binnenland Baden-Württemberg für Windkraft-Forcierung stark machen. Stellvertretend dafür steht der Grünen-OV Bad Mergentheim, der sich auch für WKA-Standorte im ökologisch hochsensiblen Wald wie beispielsweise im Creglinger Klosterwald einsetzt.

Auf der homepage des Ortsverbands (http://www.gruene-main-tauber.de/Windkraft/articles/Windkraft.html) wird dies damit begründet, dass der Ausstoß klimaschädlicher CO2-Treibhausgase reduziert werden soll, um zu einer Reduzierung des Temperaturanstiegs bzw. der Weltklima-Erwärmung zu kommen. Dieses Ziel ist vorbehaltslos zu begrüßen. Wer allerdings denkt, dass dies mit dem weiteren, nur durch 20 Jahre lang garantierten und von den Stromkunden zu tragenden EEG-Milliarden-Subventionen verursachten WKA-Ausbau an zuvor großflächig abgeholzten Wald-Standorten erreicht wird, befindet sich auf dem Irrweg. Denn: Jeder auch nur mittelmäßig begabte Schüler weiß schon nach der ersten Stunde Biologie-Unterricht, dass Wald und Bäume wichtig sind für den Erhalt einer lebenswerten Umwelt, weil sie als Luftfilter Schadstoffe absorbieren, kühle Luft an angrenzende wärmere, waldfreie Regionen abgeben und so für das ökologische Gleichgewicht sorgen. Diese Funktionen liegen allesamt auch beim Creglinger Klosterwald vor, wie eine von Förster Heisig geleitete Klosterwald-Exkursion eindrucksvoll gezeigt hat. Vor der zu Natur- und Landschaftsfrevel führenden Abholzung des Klosterwaldes warnen alle vor Ort berufsmäßig verkehrenden Fachleute eindringlich. Ganz auf dem Irrweg sind die Grünen mit ihren Ausführungen unter "Warum Windräder bei uns?", wenn sie suggerieren, dass Windkraft in Baden-Württemberg bisher von Vorgänger-Regierungen blockiert worden sein soll. Sie scheinen noch immer nicht zu wissen, dass das jahresdurchschnittliche Windaufkommen als wesentliche Einflussgröße für dauerhaft wirtschaftlichen Windkraft-Betrieb einem starken Nord-Südgefälle unterliegt, wie alle Langzeit-Windmessungen des Deutschen Wetterdiensts (DWD) der letzten 20 Jahre belegen. Danach ist die "Windhöffigkeit" in den "klassischen" Windkraft-Bundesländern im Norden und Osten Deutschlands um zirka zwei bis drei Mal höher als im relativ windschwachen Baden-Württemberg. Dementsprechend sind von den bisher bundesweit rund 25 000 installierten Windkraftanlagen auch zirka 80 Prozent im Norden und Osten Deutschlands konzentriert, während im windarmen Baden-Württemberg gerade mal rund 400 WKA' s stehen.

Von diesen erwirtschaften wiederum zirka 90 Prozent Jahr für Jahr ununterbrochen seit ihrer Inbetriebnahme tiefrote Verlust-Betriebsergebnisse und ein Großteil der schon jetzt arg gebeutelten Kapitalanleger dürfte - wenn überhaupt - nur noch einen Bruchteil seines Eigenkapitals "am Ende des Tages" wiedersehen.

© Fränkische Nachrichten, Samstag, 19.07.2014