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SWP vom 13.02.2014


Klosterwald-Windpark: Betreiber sprechen von "haltlosen Unterstellungen"

Die Betreiber des geplanten Windparks Klosterwald sprechen sich für eine sachliche und offene Diskussion aus. In einer gemeinsamen Erklärung wenden sie sich nach massiver Kritik an die Öffentlichkeit.

PM |

 

Mit einer gemeinsamen Erklärung haben die drei Windpark-Betreiber Windenergie Baden-Württemberg, Wirthwein und MVV Energie auf einen offenen Brief und den Fragenkatalog der Gegner des Windparks im Klosterwald Creglingen reagiert. Darin sprechen sich die drei Unternehmen aus der Region für eine sachliche und offene Diskussion über das Projekt aus. "Mit falschen Behauptungen oder haltlosen Unterstellungen ist niemandem geholfen. Wir werben für eine breite Unterstützung und um die Zustimmung der Bürger für diese Chance, mit der die Gemeinde Creglingen einen wichtigen Beitrag zum Gelingen der Energiewende leisten kann", heißt es.

An Ziel festhalten

Die Unternehmen verweisen dabei auf den politischen Willen der Landesregierung, zehn Prozent des Stroms in Baden-Württemberg aus Windenergie zu erzeugen. Dies sei auch kürzlich durch den Ministerpräsidenten von Baden-Württemberg noch einmal nachdrücklich bekräftigt worden. Und auch die Bundesregierung halte bei der Reform des Erneuerbare-Energien-Gesetzes (EEG) an ihrem Ziel fest, die Windkraft an Land als eine der effizientesten erneuerbaren Energietechnologien im Süden Deutschlands weiter auszubauen. Alle politischen Kräfte seien sich einig, dass eine Minderung des Kohlendioxid-Treibhausgases nur durch den weiteren Ausbau der erneuerbaren Energien zu erreichen ist.

Mit der von der Bundesregierung angekündigten Absicht, die Förderung der erneuerbaren Energien insgesamt abzusenken, verstärke sich der Schwerpunkt in Baden-Württemberg noch stärker als früher auf die verbleibenden windstarken und planerisch möglichen Standorte. Windenergie Baden-Württemberg, Wirthwein und MVV Energie dankten daher den politisch handelnden Akteuren und den Bürgern der Stadt Creglingen, dass sie sich ihrer Verantwortung für die Umsetzung der Energiewende vor Ort bewusst sind und ihren Beitrag zum Gelingen des ökologischen Umbaus der Energieversorgung leisten.

In Kenntnis der sich abzeichnenden energiewirtschaftlichen Veränderungen hätten sich die regionalen Projektpartner daher frühzeitig darauf geeinigt, ihre Kompetenzen zu bündeln und gemeinsam ein Gesamtprojekt mit zehn Windenergieanlagen zu entwickeln. Für die Ermittlung der Windenergieerträge lägen Fachgutachten von zertifizierten und unabhängigen Gutachtern vor, die in Creglingen von einem in Baden-Württemberg überdurchschnittlichen Windstandort ausgehen. Alle beteiligten Firmen unterstrichen, dass sie selbst kein Vorhaben in Angriff nehmen würden, das nicht die Mindestkriterien an die Wirtschaftlichkeit erfüllt.

Neben der wirtschaftlichen und planerischen Umsetzbarkeit des Projektes eröffnen die beteiligten Unternehmen den Bürgern vor Ort eine aktive Beteiligung an dem Windpark in Form einer Bürgerbeteiligung: "Hierdurch würde der wirtschaftliche Nutzen aus dem Projekt lokal verankert werden. Der Gedanke einer dezentralen Energieversorgung, der den Beteiligten vor Ort zugute kommt, würde damit untermauert."

Nur nachhaltiges langfristiges Wirtschaften führt zum Erfolg

Wichtig sei dabei das Bekenntnis aller Partner, sich langfristig in dem Vorhaben zu engagieren. Damit distanzieren sie sich deutlich von anderen Geschäftsmodellen, die nur auf eine kurzfristige Gewinnerwartung ausgerichtet sind. Sie sind davon überzeugt, dass nur nachhaltiges langfristiges Wirtschaften zum Erfolg führt.

Gleichzeitig unterstreichen Windenergie Baden-Württemberg, Wirthwein und MVV Energie, dass für ein Vorhaben dieser Art ein Höchstmaß an Transparenz und Offenheit gegenüber allen Beteiligten gewahrt werden müsse. Alle relevanten Informationen zum Projektfortschritt wurden bisher und würden auch zukünftig offen und transparent kommuniziert.

An die Planung des Windparks seien hohe Ansprüche bezüglich der Minimierung des Eingriffs in die Landschaft und der gesetzlich zu beachtenden Umwelt- und Naturschutzstandards gesetzt. So sei etwa der Abstand zur Wohnbebauung über das im baden-württembergischen Windenergieerlass zulässige Maß hinaus erweitert worden.

Darüber hinaus würden insgesamt einschließlich der kompletten Zuwegung im Klosterwald nicht einmal 1 Prozent (zirka fünf Hektar) der Gesamtwaldfläche genutzt. Es sei es nicht nur gesetzlich vorgeschrieben sondern ausdrücklich von den Kooperationspartnern gewünscht, einen Ausgleich durch die Wiederaufforstung mindestens in dergleichen Größenordnung auf der Creglinger Gemarkung vorzunehmen. Dadurch führe die mit dem zuständigen Forstamt abgestimmte Planung zu einem nach forstfachlicher und naturschutzfachlicher Prüfung minimierten Eingriff in das Waldgefüge und den Naturhaushalt. Seitens der zuständigen Behörden gebe es daher auch keine Hinweise gegen eine Genehmigung nach dem Bundes-Immissionsschutz-Gesetz. Zudem liege bereits ein durch die Gemeinde Creglingen genehmigter Flächennutzungsplan vor, der im November 2013 "mit deutlicher Mehrheit vom Gemeinderat beschlossen wurde".

Umso mehr bedauern die Partnerfirmen, dass nun Informationen zu dem Projekt in Umlauf gebracht würden, die einer seriösen Prüfung nicht Stand hielten. Windstandorte im Wald seien mittlerweile fester Bestandteil des Windenergie-Ausbaus in der gesamten Bundesrepublik. Es lägen dadurch inzwischen umfangreiche Erfahrungen vor, die zu einer fachgerechten Planung, dem Bau und späteren Betrieb der Windenergieanlagen unter Berücksichtigung höchster Standards in Bezug auf natur- und artenschutzrechtliche Eingriffe führten. Dies gelte auch für die gesetzlich vorzunehmenden Ausgleichsmaßnahmen.

Einer der größten Vorteile der Windkraft liege auch im vollständigen Rückbau der Anlagen zum Ende ihrer Lebensdauer. Die finanziellen Mittel für den Rückbau müssten bereits zu Beginn des Vorhabens nachgewiesen werden.