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Schwarzstorch und Ultraleicht


Windpark im Klosterwald: Infomeeting im Wald

Schwarzstorch und Ultraleicht

 

 

Mit Informationsstand und improvisiertem Waldpicknick mit Kaffee und Kuchen an der Klosterwaldhütte bäumte sich die Bürgerinitiative "Rettet den Klosterwald" nochmals auf gegen den geplanten Windpark.

© Braune

Frauental. Es war fast schon ein letztes Aufbäumen: Noch einmal hatte die Bürgerinitiative "Rettet den Klosterwald" eingeladen, sich vor Ort ein Bild davon zu machen, welche Zerstörungen der geplante Windpark im Klosterwald anrichten würde, wenn er realisiert wird.

 

"Kaum einer kann sich wirklich vorstellen, wie hoch so ein Windrad aufragt", so Eckhard Bach, Sprecher der Initiative, die sich seit Februar engagiert gegen die Windräder in dem Naherholungsgebiet zur Wehr setzt.

Kurzfristig engagierten die BI-Mitglieder einen Hobbyflieger, der mit seinem Ultraleichtflugzeug die Nabenhöhe von 140 Metern und die maximale Höhe der Rotorblätter, die 200 Meter aufragen, deutlich sichtbar machte.

 

Die interessierten Besucher standen am Waldrand und waren schockiert. Und kurz darauf fasziniert, überflogen doch zeitgleich etliche Greifvögel, darunter zwei Schwarzstörche - wohl ein Pärchen - und ein Rotmilan das Waldareal. Diesen Vögeln droht nach Einschätzung der Bürgerinitiative durch die geplanten Windkraftanlagen unmittelbare Gefahr.

Dass insbesondere die Schwarzstörche nicht in den Gutachten auftauchen, verärgert die Mitglieder der Bürgerinitiative ohnehin. "Jetzt haben wir die Vögel im Bild - und die GPS-Daten dazu", freut sich Eckard Bach. Dass dieser Nachweis noch rechtzeitig genug kommt, um den Klosterwald-Windpark zu verhindern, ist allerdings zweifelhaft. Auch wenn sich der Creglinger Gemeinderat gegen das Projekt stemmen sollte, kann er gegen die Regionalen Planungen wohl wenig ausrichten.

Dennoch: das Streitthema rief am Sonntag nochmals etliche Creglinger Bürger auf den Plan. Familien mit Kindern, Senioren, einige Mitglieder des Gemeinderats und Ortschaftsräte nutzten die Gelegenheit, sich nochmals genau zu informieren.

Reichlich Infomaterial hatte die Bürgerinitiative zur Hand, und natürlich die Unterschriftenlisten, auf denen seit Februar schon über 800 Creglinger ihren Widerstand gegen die Windparkplanung deutlich gemacht hatten.

Am Sonntag kamen weitere Unterschriften hinzu. Sie seien keineswegs gegen die Windkraft generell eingestellt, erklärten die Mitglieder der BI - aber im Wald hätten Windräder nun einmal einfach nichts verloren: Die Sogwirkung gefährde etliche Vogel- und Fledermausarten, die im Klosterwald zumindest zeitweise zu finden sind.

Auch den bei der Maßnahme erwarteten Holzeinschlag schätzen die Mitglieder weit höher ein als Planer und Verwaltung.

© Fränkische Nachrichten, Dienstag, 29.07.2014