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Die Mär vom Glückswald


Die Mär vom Glückswald!

Es war einmal ein kleines Königreich mit einem wunderschönen Wald mit vielen großen und kleinen Bäumen und Sträuchern. Am Waldrand gab es viele Felder und Wiesen mit bunten Blumen und saftigem grünen Gras. Da dieser Wald so einmalig und wunderschön war, nannten ihn die Menschen den Glückswald!

Es lebten viele, viele verschiedene Tiere in und um den Wald herum. Sie fühlten sich dort sehr wohl denn es gab genügend Nahrung und Platz für alle. Im Sommer fanden die Tiere angenehme Kühle im Schatten der Bäume und im Winter bot ihnen der Wald Schutz vor der schlimmsten Kälte.

In jedem Frühjahr wurden viele Tierkinder geboren und es war eine wahre Pracht, wie sie sich des Lebens freuten. Die großen Bäume, die schon älter als manche Menschen waren, ragten stolz in den Himmel und sorgten dafür, dass die Luft immer sauber war.

Die Blumen auf den Wiesen rings um den Wald blühten um die Wette und spendeten den Bienen und Schmetterlingen Nektar.

Die Menschen kamen gerne in den Glückswald um sich nach getaner Arbeit zu erholen und um die Natur zu bewundern und zu achten.

Die Menschen zeigten ihren Kindern und Kindeskindern wie gut sich es im Einklang mit der Natur leben lässt.

Manchmal holten sich die Menschen einige Bäume aus dem Wald um Holz für ihr Feuer im Winter zu haben. Das machte dem Wald nichts aus den der Wald wurde sorgfältig gehegt und gepflegt.

Der Kreislauf in der Natur war im Gleichgewicht, Menschen und Tiere hatten ihr Auskommen und es könnte für immer so weitergehen.

 

Die Bedrohung

Eines Tages kamen fremde Menschen mit schönen Gewändern und glänzenden Fahrzeugen in die Gegend des Glückswaldes. Diese Verbündeten der Könige wollten im Wald viele riesige Windräder aufstellen um Strom zu machen. Bis dahin wussten die Menschen und Tiere, die dort lebten nicht, in welcher Gefahr sie schwebten. Durch den Bau dieser Windmonster müsste sehr viel Platz im Wald geschaffen werden, so dass eine Menge Bäume gefällt werden würden.

Die wohlhabenden Menschen hatten den Auftrag, als sogenannte Vorsprecher den kleinen Königen in den umliegenden Königreichen viel Gold und Edelsteine für den Platz im Wald anzubieten.

Hatten sie doch den Riesenkönig vom Schwabenland und den Großkönig von der Badischen Macht als Freunde.

Der Mittelkönig und seine Winzigmannen wurden ganz leicht mit der Aussicht auf Gold und Edelsteinen überzeugt.

Sie waren ganz gierig auf den versprochenen Reichtum, so dass ihnen die dort lebenden Menschen und Tiere einerlei waren.

Für die Natur, die mit keinem Gold der Welt aufzuwiegen ist, hatten sie kein Auge, denn anstatt des Herzens hatten sie einen Stein in der Brust.

Die Windwahnpest befiel immer mehr Menschen und auch in anderen Königreichen breitete sie sich aus.

 

Die Hoffnung

Einige Menschen, die in der Nähe des Glückswaldes wohnten, wollten die Zerstörung der Natur nicht so einfach hinnehmen. Sie hatten Sorge, dass sie durch die Windmonster krank werden würden. Ihnen taten die vielen unschuldigen Tiere leid die sterben müssten.

Sie wussten auch, dass der Bau der Windräder im Wald sinnlos wäre. Der Reichtum wäre nur für diejenigen, die schon genügend Gold und Macht besaßen.

Ein paar mutige Menschen versuchten gegen die große Macht anzukommen. Sie hatten gute und vernünftige Gründe, die gegen den Bau der Windmonster im Wald sprachen, doch das versprochene Gold machte viele Menschen blind und viele wollten mit dem ganzen Vorhaben nichts zu tun haben und schwiegen.

Es stellte sich heraus, dass in der Gegend des Glückswaldes nur wenige Menschen lebten, die ein gutes Herz und einen starken Rücken hatten. Denn nur mit viel Mut und Unerschrockenheit kann man gegen stärkere und größere Mächte gewinnen.

Doch dies war in dem kleinen Königreich nicht der Fall und der Zusammenhalt der Menschen brach für immer auseinander.

 

 Die Zerstörung

Riesige Maschinen aus Blech waren schon lange bereitgestellt und warteten auf ihren Einsatzbefehl zur Zerstörung des Glückswaldes. Unzählige Bäume fielen der scharfen Säge zum Opfer.

Sträucher wurden einfach niedergewalzt und überrollt. Den Menschen brach es das Herz, wie sie die einst so stolzen Bäume tot am Boden liegen sahen. Baumkronen waren abgeschnitten, Stämme und Äste zerfetzt, überall zersplittertes Holz und das einst so satte Grün lag schmutzig und niedergewalzt am Waldboden, der vorher voller Leben war. Unzählige Kleintiere waren plattgedrückt oder erstickt unter den Erdverschiebungen.

Wassertümpel wurden einfach zugeschüttet und es gab kein Entrinnen. Durch den Lärm wurden viele Tiere aufgeschreckt, sie flohen in Panik aus dem Wald und wussten nicht wohin. Die Tiere konnten nicht begreifen was mit ihnen geschah, viele hatten ihre Heimat verloren- und viele ihr Leben.

 

 Der Bau

Viele große Fahrzeuge brachten riesige Teile für die Windmonster in den Glückswald.

In Windeseile wurden große Maschinen herbeigeschafft und die Windräder wuchsen in die Höhe.

Die Wege in und zu dem Wald waren im Nu zerstört. Jeden Tag ein bisschen mehr. ... Nichts würde hier je wieder wachsen.

Viele, viele Tage fuhren die Transporter mit den Teilen in den Wald. Der Lärm schien unerträglich.

Von Weitem konnten die Menschen schon sehen wie hoch die Windmonster die Bäume überragten.

Der schöne Glückswald war schon so lange für Menschen und Tiere dagewesen - jetzt wurde er so verwundet.

Das Leid der Tiere würde immer weitergehen, wenn sich die Räder der großen Türme drehen würden. Viele Vögel würden von den messerscharfen Flügeln gnadenlos zerschreddert werden.

Die gleichen Vögel, die schon immer über den Glückswald geflogen sind, werden dies auch tun wenn sich die Tötungsmaschinen drehen. Sie wissen nicht, dass alles anders ist im Glückswald und es wird ihnen das Leben kosten!

Die Menschen in den kleinen Königreichen um den Glückswald herum werden vielleicht noch begreifen, dass man Gold und Edelsteine noch nie essen konnte ….