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Die Menschen werden ein gewohntes Leben nicht mehr führen können


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LESERBRIEF: Zum Windpark „Klosterwald“ bei Creglingen

Die Menschen werden ein gewohntes Leben nicht
mehr führen können
Von Alfred Sailer
Zur Information wurde am 15. April in die Mehrzweckhalle Creglingen geladen. Ich war dort und habe
zugehört, hatte ich doch noch die Hoffnung, dass sich Vernunft und Rücksicht auf die Bürger und die Region
"Liebliches Taubertal" zu einem Baustopp führen würde. Gründe dafür wurden von mündigen Bürgern
erbracht - von den Behörden aber einfach missachtet.
Stattdessen werden nun alle zehn Windräder gebaut, Zeitrahmen, Abläufe geschildert. Die Menschen, die da
oben wohnen, werden dieses Jahr ein gewohntes Leben nicht mehr führen können, Lärm,
Verkehrsaufkommen bei Tag und Nacht, Ruhe gibt es gar keine mehr. Das nenne ich Folter. Sämtliche
Straßen, Kurven usw. müssen ausgebaut, später wieder zurückgebaut werden, die Tierwelt wird überhaupt
nicht erwähnt.
Ich sage Ihnen, dass die vorgebrachten Zeitpläne gar nicht einzuhalten sind. Die Erfahrung, die wir in
Weikersheim mit dem Bau von zwei Windrädern auf der Nassauer Höhe machten, veranlassen mich zu dieser
Aussage.
Im Klosterwaldbereich werden über zehn Windräder gebaut - und dazu noch um 16 Meter höher. Macht das
Wetter dazu immer mit? Sie haben jetzt schon Gesetze des Waldes missachtet, indem auf den aufgeweichten
Boden Tonnen Schotter aufgebracht wurden, mit schwerem Gerät in den Wald sind, obwohl dies verboten ist.
Dabei wurden noch nie Windmessungen gemacht, ob überhaupt Wind in 200 Meter Höhe herrscht. Es werden
Millionen verbaut aufgrund von Computerberechnungen des Windparks Queckbronn und der drei Frauentaler
Windrädern, dabei schreiben die drei Frauentaler Türme seit Jahren rote Zahlen.
Fazit: Wirtschaftlich lässt sich der Bau nicht erklären, denn die Produktion der Ware "Strom" lässt sich
wirtschaftlich nicht gestalten.
Wundern tut mich, dass die Firma Wirthwein diese Situation nicht erkannt hat, um sich noch rechtzeitig
auszuklinken, umso mehr der "Klosterwald", ein Refugium für die schützenswerte Flora und Fauna ist. Überall
in der Bundesrepublik Deutschland, außer im Main-Tauber-Kreis, sind diese Wälder geschützt.
Ich selbst habe den roten Milan gesehen, nebst den Schwarzstörchen, fliegend in der Luft über dem
Klosterwald. Wenn die Sachverständigen nichts sehen . . .?
Mich wundert es auch, dass unser Landrat zu gleicher Zeit "Boss vom Lieblichen Taubertal" und die
Lokomotive für die Windräder ist. Die Windräder baut er auf und das "Liebliche Taubertal" geht den Bach
runter?
Hätte Landrat Reinhard Frank den Vortrag von Ennoch von Guttenberg in Bad Mergentheim zum Thema Wald
und Windkraft gehört, würde er die Lokomotive in den Lokschuppen schieben und den Schlüssel wegwerfen.
© Fränkische Nachrichten, Freitag, 24.04.2015
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