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Es bleibt ein fader Beigeschmack


Leserbrief: Zum Windpark Klosterwald

Es bleibt ein fader Beigeschmack

Von Eckehard Bach

Nun laufen sie, die Monsterräder und Windwahn-Ungetüme im Creglinger Klosterwald, und die vom Windpark bei entsprechender Windrichtung und Intensität vor allem in Form von Nacht-Lärm ausgehende "Begleitmusik" wird uns Dörflern vermutlich in den nächsten 20 Jahren unsere Nachtruhe rauben.

 

Mit der Ruhe ist es dann endgültig vorbei. Jetzt ist es zum Glück noch Winter, und die Fenster sind verschlossen. Aber selbst dann fühlen sich viele Bürger in den umliegenden Dörfern um ihre Nachtruhe gebracht.

Wie mag es aber im Sommer sein, wenn die Fenster nachts gekippt sind oder wenn die Bürger an Wochenenden im Garten sitzen? Aber wir können ja noch froh sein, dass wir "großzügig" von Bürgermeister und Gemeinderats-Mehrheit 950 m Abstand bekommen haben. Ein höherer Abstand wäre ja "Verhinderungspolitik "gewesen, laut unserem Bürgermeister. Ein flexibler Abstand und sogar 700 m Abstand zu den Dörfern wurde gefordert. Aber vermutlich wäre es bei einem 700 m Abstand zu den Dörfern wahrscheinlich leiser gewesen oder der Lärm wäre über den Dörfern "hinweg geflogen".

 

Selbst wenn jetzt - möglicherweise durch geschickte Auswahl der Mess-Stellen und -Zeitpunkte noch beeinflusste Lärm-Messungen durch das BW-Umweltministerium durchgeführt werden, bleibt ein fader Beigeschmack. Denn Umweltminister Franz Untersteller (Grüne) ist genau derjenige, der die Windkraft - auch in Main Tauber Kreis und insbesondere in Creglingen - massiv forciert hat und der weiterhin als dafür politisch Verantwortlicher alle Anstrengungen unternimmt, die Windkraft in Main Tauber Kreis noch weiter auszubauen. In der Haut des hinsichtlich eines gewünschten Ergebnisses so unter Erwartungsdruck stehenden Lärm-Gutachters möchte ich nicht stecken.

Denken wir nur einmal, die Messungen würden nachts manchmal über dem höchstzulässigen Grenzwert von 45 db liegen und die Windräder müssten dann zwangsweise abgeschaltet werden, möglicherweise zum wirtschaftlichen Ruin des Windparks führend: Ob dieser Gutachter dann jemals noch einen Auftrag vom Land bekommt? Abgesehen davon werden die politisch an der Forcierung der Windkraft Interessierten alles daran setzen, dass die Lärm-Messungen das aus ihrer Sicht "gewünschte" Ergebnis bringen, nach dem Motto: "Was nicht sein kann, das nicht sein darf..." mit den "Dörflern" kann man dies ja machen... ...die halten still und deren Leidensfähigkeit ist ja groß genug... ...so, wie sie es bisher in der Genehmigungs-Phase ebenfalls meisterhaft verstanden haben, bei nahezu allen so genannten "Gutachten" die gewünschte Aussage oder einen "Persilschein" zu bekommen.

© Fränkische Nachrichten, Samstag, 19.12.2015