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Irrwege der Grünen


Irrwege der Grünen beim Thema „Windkraft im Klosterwald“

 

 

Die Grünen sind bekanntermaßen glühende Verfechter eines noch stärkeren Ausbaus der Windkraft, wobei sich die Grünen-Ortsverbände nun sogar im relativ windschwachen und daher für dauerhaft wirtschaftlichen WKA-Betrieb völlig ungeeigneten Binnenland Baden-Württemberg für Windkraft-Forcierung stark machen. Stellvertretend dafür steht der Grünen-OV Bad Mergentheim, der sich auch für WKA-Standorte im ökologisch hochsensiblen Wald wie bspw. im Creglinger Klosterwald einsetzt. Auf der homepage des Ortsverbands (http://www.gruene-main-tauber.de/Windkraft/articles/Windkraft.html) wird dies damit begründet, daß der Ausstoß klimaschädlicher CO2-Treibhausgase  reduziert werden soll, um zu einer Reduzierung des Temperaturanstiegs bzw. der Weltklima-Erwärmung zu kommen. Dieses Ziel ist vorbehaltslos zu begrüßen. Wer allerdings denkt, daß dies mit dem weiteren, nur durch 20 Jahre lang garantierten und von den Stromkunden zu tragenden EEG-Milliarden-Subventionen verursachten WKA-Ausbau an zuvor großflächig abgeholzten Wald-Standorten erreicht wird, befindet sich auf dem Irrweg. Denn: Jeder auch nur mittelmäßig begabte Schüler weiß schon nach der ersten Stunde Biologie-Unterricht, daß Wald und Bäume wichtig sind für den Erhalt einer lebenswerten Umwelt, weil sie als Luftfilter Schadstoffe absorbieren, kühle Luft an angrenzende wärmere, waldfreie Regionen abgeben und so für das ökologische Gleichgewicht sorgen. Eindringlich hat darauf auch Dr. Till Backhaus (Minister für Landwirtschaft, Umwelt und Verbraucherschutz, Mecklenburg-Vorpommern) aus Anlaß des kürzlich begangenen „Tag des Baumes“ hingewiesen: „Bäume produzieren wie alle grünen Pflanzen Sauerstoff. Eine 100jährige Buche setzt pro Stunde etwa 1,7 kg Sauerstoff frei und bindet 2,35 kg CO2; Durch die Verdunstung von Wasser tragen die Bäume erheblich zur Verbesserung des Klimas bei. Eine Eiche verdunstet an einem Sommertag durchschnittlich 43 Liter und kühlt damit die Umgebung; 100 m³ Holz schaffen bzw. erhalten einen Arbeitsplatz in der Forst- und Holzwirtschaft; Standortgerechte Gehölze schaffen den notwendigen Lebensraum und sind Nahrungsgrundlage für viele Insekten, Vögel und Kleintiere. In naturnahen Buchenwäldern leben beispielsweise bis zu 7.000 Tierarten.“ Diese Funktionen liegen allesamt auch beim Creglinger Klosterwald vor, wie die vor kurzem von Förster Heisig im Beisein von rd. 300 Teilnehmern geleitete Klosterwald-Exkursion eindrucksvoll gezeigt hat und vor dessen zu Natur- und Landschaftsfrevel führenden Abholzung alle dort vor Ort berufsmäßig verkehrenden Fachleute eindringlich warnen. Ganz auf dem Irrweg sind die Grünen mit ihren Ausführungen unter „Warum Windräder bei uns ?“, wenn sie suggerieren, daß Windkraft in Baden-Württemberg bisher von Vorgänger-Regierungen blockiert worden sein soll. Sie scheinen noch immer nicht zu wissen, daß das jahresdurchschnittliche Windaufkommen als wesentliche Einflußgröße für dauerhaft wirtschaftlichen Windkraft-Betrieb einem starken Nord-Süd-Gefälle unterliegt, wie alle seriös erhobenen Langzeit-Windmessungen des Deutschen Wetterdiensts (DWD) der letzten 20 Jahre belegen. Danach ist die „Windhöffigkeit“ in den „klassischen“ Windkraft-Bundesländern im Norden und Osten Deutschlands um ca. 2 – 3 Mal höher als im relativ windschwachen Baden-Württemberg. Dementsprechend sind von den bisher bundesweit ca. 25 000 installierten WKA‘ s auch rd. 80 % im Norden und Osten Deutschlands konzentriert, während im windarmen BW gerade mal ca. 400 WKA‘ s stehen. Von diesen erwirtschaften wiederum ca. 90 % Jahr für Jahr ununterbrochen seit ihrer Inbetriebnahme tiefrote Verlust-Betriebsergebnisse  -  auch in Main-Tauber  -  und ein Großteil der schon jetzt arg gebeutelten Kapitalanleger dürfte  -  wenn überhaupt -  nur noch einen Bruchteil ihres Eigenkapitals „am Ende des Tages“ wiedersehen, von Gewinnausschüttungen und Gewerbesteuer-Zahlungen an die Standort-Kommune ganz zu schweigen.   

 

Eckehard Bach, Creglingen-Frauental

Mitglied der BI-Lenkungsgruppe „Rettet den Klosterwald“