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Tickende Zeitbombe


Leserbrief: Zum Windpark
Klosterwald
Tickende
Zeitbombe
E in weiteres unrühmliches Kapitel
des seit Monaten von Bürger-
meister Hehn in Sachen „Windpark
Klosterwald“ falsch betriebenen
Spiels wurde am 24. Februar
bekannt, als Mitglieder der BI „Rettet
den Klosterwald“ bei der Bürgerfra-
gestunde vor der Gemeinderatssit-
zung nach Details zur Zuwegung
und Strom-Trassenführung gefragt
haben.
Dabei musste er kleinlaut einge-
stehen, dass die von der zur
Betriebsführung vorgesehene und
dem CDU-Kreisvorsitzenden Prof.
Reinhart nahe stehenden REW Fran-
kenwind GmbH & Co KG, Weikers-
heim, federführend für die meist
weiter entfernt sitzenden Initiatoren
jetzt gefundene, auf Reinsbronner
Gemarkung führende Strom-Tras-
senführung wieder einmal – wie so
vieles in dieser aus Sicht vieler Bür-
ger unsäglichen und nur noch pein-
lichen Sache – „hinter verschlosse-
nen Türen“ und am Ortschaftsrat
von Reinsbronn vorbei ausbaldo-
wert wurde.
Die jetzt „mit heißer Nadel“ und
„1 vor 12“ gestrickte Alternative zur
Trassenführung war wohl die letzte
noch verbliebene Möglichkeit,
nachdem einige zuvor kontaktierte
Grundstücks-Eigentümer Rückgrat
und Zivilcourage bewiesen und die
Erd-Verkabelung der Stromtrasse
auf ihrem Grundbesitz trotz Drucks
kategorisch abgelehnt haben, um
sich nicht mitschuldig zu machen an
dem, was jetzt dem Klosterwald
bevorsteht. Zwar wird im „Liebli-
chen Taubertal“ manches, was aus
Stuttgart kommt, kritisch beäugt.
Insbesondere viele Bürger in Reins-
bronn hätten jedoch erhofft, dass die
von der Villa Reitzenstein ausgesen-
deten Signale zur „Politik des
Gehörtwerdens“ nicht von der Rat-
haustür in Creglingen abgeprallt
wären. Vielmehr hätten die Reins-
bronner Bürger erwartet, dass ihrem
Ortschaftsrat als Vertreter der Bürger
ausreichend Gelegenheit gegeben
worden wäre, vor der durch die
Windkraft-Initiatoren einmal mehr
dem Bürgermeister und Gemeinde-
rat aufoktroyierten Entscheidung
zur Trassenführung gehört zu wer-
den, zumal die jetzt gefundene
Lösung höchst problematisch ist
und Gefahren in sich birgt, weil sie
über bzw. in unmittelbarer Nähe zu
einem seit dem Ende des 2. Welt-
kriegs Jahre lang unkontrolliert als
„wilde Müllkippe“ missbrauchten
Schuttplatz verlaufen soll, dessen
Boden mit vielen Schadstoffen
hochgradig kontaminiert ist, im Hin-
blick auf eine mögliche Grundwas-
ser-Verseuchung eine „tickende
Zeitbombe“ darstellend.
Petra Sendel, Reinsbronn