Leserbrief: Zur Rodung im Klosterwald
„Wir werden weiter die Stimme gegen den Windkraft-Unfug erheben“
Nun, Herr Landrat Frank, Ihnen muss doch ein Stein vom Herzen gefallen sein, endlich wurden Tatsachen geschaffen: Die Abholzung des Klosterwaldes, den Sie mit zu verantworten haben, ist geschafft! Werden Sie sich nun mit den Projektierern gegenseitig auf die Schulter klopfen, was Sie hier unter den "Deckmantel" der Energiewende angerichtet haben ? Der Tanz ums goldene Kalb kann nun ohne Sperrstunde ungehindert weitergehen. In der Zeitung war zu lesen, dass Ihrer Ansicht nach das Genehmigungsverfahren ordnungsgemäß, äußerst gewissenhaft und entsprechend der rechtlichen Vorschriften durchgeführt wurde. Etwas anderes konnten Sie auch kaum sagen... Doch nun wird berichtet, dass - bei laufenden Motorsägen und (für Sie, nicht für uns) völlig überraschend - noch ein alter Eichenbestand geprüft werden muss, ob er unter Biotopschutz zu stellen ist. Allein dies zeigt einmal mehr den Charakter der Genehmigungsabläufe. Ist dieser mehr als 100-jährige Eichenbestand erst in diesem Jahr so alt geworden?
Warum wurde nun auch dieser alte Eichenbestand gerodet ? Wurde hier auch wieder eine Abholz-Sondergenehmigung ausgestellt? Wie viele Sondergenehmigungen wollen Sie noch ausstellen, damit dieser Naturfrevel endlich - für Sie - ein Ende hat ? Nach außen hin werden Sie dies vermutlich wieder - so wie immer - als ordnungsgemäß "verkaufen". Auch hätte die Abholzung wegen des alten Baumbestandes bereits bis zum 31. Oktober durchgeführt worden sein müssen, so die bei unserem Vorort-Termin von BW-Forst in Tübingen getroffene Aussage.
Aber auch hier, wie soll es denn anders sein, kann das Landratsamt Tauberbischofsheim im Interesse der Windkraft-Lobby, laut Aussage BW-Forst, eine Sondergenehmigung ausstellen . . . damit behördlich angeordnete Verstöße gegen Naturschutz-Gesetze "reingewaschen" und mit "Persilschein" versehen werden... Wir aber werden weiterhin unermüdlich unsere Stimme gegen diesen unter Ihrer Leitung stehenden Windkraft-Unfug in Main-Tauber-Kreis erheben, und gegen die anstehenden Naturzerstörungen, die ihre unauslöschlichen Spuren nicht nur in der Natur, sondern auch bei den Menschen hinterlassen werden. Viele Menschen, besonders die in den betroffenen Dörfern, fühlen sich durch diese von Ideologie und Geldgier Einzelner gesteuerte, von Ihnen noch unterstützte Politik angewidert und allein gelassen.
Ihr Hilferuf verhallt jedoch nicht ungehört, der Widerstand wird zunehmen. Das Lebensgefühl der betroffenen Menschen ist von einer Mixtur aus Angst, Frustration und Aggression gezeichnet. Das dörfliche Miteinander verändert sich, Misstrauen und Missgunst schleichen sich ein. Kommunalpolitiker, Bürgermeister, Landtags- und Bundestagsabgeordnete halten sich aber die Ohren zu, schwafeln vollmundig von der "Energiewende" und schielen doch nur begierig auf den schnöden Mammon. Das "gemeine Volk" hat aber diese Scheinheiligkeit erkannt, denn wir wollen uns später einmal - im Gegensatz zu Ihnen und Ihrer Helfershelfer bei der Naturzerstörung - nicht vorwerfen lassen, nichts gegen diesen Frevel an Natur und Mensch unternommen zu haben. Wenn Recht zu Unrecht wird, wird friedlicher Widerstand zur Pflicht.
Liebe Mitbürger, auch wenn die Rodung gnadenlos durchgezogen wurde , unterstützen Sie uns weiterhin, zeigen Sie weiterhin "Flagge". Die Natur, der Klosterwald, die dort lebenden Tiere und nicht zuletzt die Mehrheit der dort lebenden Bürger danken es Ihnen.